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Hallo Martina & Angela,
genau genommen gibt es in Paraguay sogar jede Menge Schlangen, Spinnen, Ameisen, und auch immer wieder mal Skorpione... Die Frage ist, wie oft begegnet man denen?
Grundsätzlich gilt erst mal folgendes: je mehr Bebauung vorherrscht, desto weniger lebendes "Viehzeug" zu finden; je weniger bebaut ist bzw. je mehr Wald, Wiesen, "Prärie" vorherrschen, desto mehr Krabbelzeug.
(PY ist ein gutes Stück größer als DE aber es leben nur 6 Mill Menschen hier statt 80 Mill. --> natürlich ist hier viel weniger zubetoniert und noch viel mehr Natur als in DE.)
Ich persönlich finde die Ameisen (speziell die kleinen Feuerameisen und die Blattschneiderameisen) am lästigsten: sie sind je nach Sorte praktisch überall und zu jeder Jahreszeit vorhanden, egal wie betoniert der Vorgarten ist oder wie gepflegt der Rasen. Die Blattschneider fressen Dir innerhalb einer Nacht einen ganzen Baum kahl (oder alle Geranien weg!) und die Feuerameisen sind so klein, daß man erst dann merkt, daß man mitten in einem Haufen steht, wenn sie Dich zeitgleich an mindestens 20 Stellen beißen --> und das juckt höllisch!
Eine gute Abhilfe sollen Hühner sein, kann ich aber nicht bestätigen, da wir hier keine halten und somit keine Erfahrung haben.
Schlangen kommen meiner Erfahrung nach eher in den Sommermonaten zum Vorschein, sind aber prinzipiell auch im Rest des Jahres zu sehen. In den 9 Jahren, die wir nun hier sind hatten wir in den ersten 3 Jahren überhaupt keine gesehen, dann in einem Jahr 2 Stück, danach gab es einen Sommer in dem unsere Katzen innerhalb von ca. 6 Monaten 14 Stück gestellt haben (alles noch kleine Jungschlangen gerade mal Daumendick und bis zu max. 50 cm lang). Den darauffolgenden Sommer haben wir hier gebaut und hatten über längere Zeit jede Menge Baumaterial hier herumliegen. In der Zeit haben die Bauarbeiter sogar 3 mittelgroße gefangen (ca. 2,5 m) und in den restlichen Jahren waren es nur wieder vereinzelte kleine...
Eine gute Abhilfe sollen auch hier Hühner sein, aber auch Katzen, wie schon genannt. Manche Hunde stellen wohl auch Schlangen, sind aber wahrscheinlich meist zu ungeduldig und werden daher eher mal gebissen.
--> Eine unserer Katzen hat es auch einmal erwischt; zum Glück hatten wir es gesehen: Schlange einpacken zwecks Bestimmung, zum Tierarzt, Gegenmittel gespritzt, am nächsten Morgen nochmal eine Spritze und damit war der Spuk vorbei...aber Glück gehabt, daß wir es überhaupt mitbekommen haben, sonst hätte die Katze keine Chance gehabt.
Übrigens: die meisten Schlangenarten hauen von selber ab -sofern sie einen Fluchtweg haben-, wenn sie die Vibrationen im Boden spüren, wenn man sich ihnen nähert.
Spinnen...tja, da gibt es solche und solche ;-) Vogelspinnen kommen hauptsächlich erst zur Paarungszeit aus ihren Erdlöchern, nämlich im Februar-März. Im ersten Jahr hatten wir in dieser Zeit an die 60 Stück, in allen darauffolgenden Jahren immer nur um die 5-10 Stück, nicht mehr.
Gegen diese Sorte hilft der bewährte Schlappen, er sollte aber eine relativ feste Sohle haben und mindestens Größe 40 *lach*.
Kinder, Katzen und Hunde sollten nicht unbedingt damit spielen, wenn sie ihre Wurfhaare "schmeißen" oder beissen kommt es zu recht schmerzhaften Schwellungen (Spritze beim Arzt und alles geht wieder zurück).
Dann gibt es noch jede Menge Radnetzspinnen, die kann man einfach in Ruhe lassen, sie bewegen sich in der Regel überhaupt nicht aus ihren Spinnennetzen heraus und fangen fleissig Moskitos und was sonst noch so durch die Gegend summt.
Unangenehm (da sie angeblich auch recht schmerzhaft beissen) sind dagegen die Flachspinnen. Die kriegt man praktisch nur mit der Breitseite eines Besens, da sie so schnell rennen ;-)
Naja, und es gibt natürlich noch jede Menge anderer Sorten, aber die sind, meine ich, nicht wirklich erwähnenswert hier.
Und als letztes noch ein Satz zu den Skorpionen: in 9 Jahren 8 Jahre lang gar keinen gesehen und in einem Jahr innerhalb von 2 Wochen 3 Stück, alle 3 ca. 4-5 cm groß.
Fazit: mit der Zeit lernt man einfach, damit umzugehen und wenn man einige Tipps beherzigt und sich ein bischen Basiswissen über die lieben Mitbewohner aneignet, dann ist es eigentlich überhaupt kein Problem.
Ausserdem kann das Land aber auch mit sehr vielen angenehmen und schönen Mitbewohnern aufwarten: Schwärme von Sittichen und Kleinpapageien, Schmetterlinge in Massen und allen bunten Farben, Kolibris, ect....das wiegt dann die anderen einfach auf ;-).
Achso: wenn ich von "bei uns" spreche, rede ich von einer Grundstücksgröße von inzwischen ca. 4.200 qm bei der ca. 700-800 qm bebaut /mit Plattenwegen ausgelegt ist, an eine Seite grenzt eine alspahltierte Hauptstraße und an die anderen drei Seiten Campo, sprich Rinderweide...nur so, damit Ihr eine Vorstellung habt wie weit wir "zubetoniert" sind....
Was Eure Pläne zur Auswanderung anbelangt möchte ich mich hier nicht äußern, denn das sollte ein eigenes Thema sein, meine ich.
Aus Villarrica viel liebe Grüße,
maeggi