29.03.2016, 11:30
Paraguay: Meine Reise 2015/16
Ich war über Weihnachten 3 Wochen in PY, um das Land und Leute mir anzusehen. Natürlich war mein Hintergrund der Gedanke der Auswanderung, wobei es mich auch allgemein interessierte, wie Südamerika ist, da ich dort bislang noch nicht war. Um unabhängig zu sein –zumal ich wegen der zu erwartenden Besonderheiten dieser Reise alleine war und Frau und Familie lieber nicht dabei hatte – nahm ich mir am Flughafen gleich einen Mietwagen (Kia Soul), der mich zuverlässig auf dieser Reise begleitete.
Ich startete also nach ca. 18h Flug in Asuncion und plante bei einer Pension deutscher Auswanderer einige Tage zu verbringen, Info´s zu sammeln und dann weiter zu reisen. Leider scheiterte ich hier gleich, da Asuncion nicht eine Stadt ist, sondern aus mehreren Städten besteht und es nicht nützt, nur die Straße in das Navi einzugeben. Ich landete also völlig falsch, jedoch bemerkte ich die Freundlichkeit der Leute, die mir gerne weiter halfen, dort auf ihrem Handy anriefen und so mich aus der ersten Misere befreiten. Meine Spanischkenntnisse erwiesen sich aber schnell als völlig unzureichend.
In dieser im Internet so toll ansehnlichen Pension war aber die nächste Enttäuschung da. Keiner der dort Anwesenden sprach ein Wort Deutsch oder Englisch, die Örtlichkeit war alles andere als so, wie erwartet. Mein Grausen war schon gesteigert, als ich sah, in welchem Zustand die Straßen waren -viele deutsche Feldwege können bessere Eignungen als Straßen aufweisen! Kurz entschlossen buchte ich mich dann in das Hotel Paraguay ein, einem alten, schönen Hotel am Rande der mutmaßlichen Innenstadt.
Mit einer Straßenkarte vom Hotel, meiner Kamera und viel Enthusiasmus ging ich nun gleich in die Stadt bei fast 38°C. Mit dem Kompass meiner Armbanduhr dachte ich, einfach wieder zurück zu kommen. Es war wenige Tage vor Weihnachten und ich erwartete eine lebendige Stadt offener Geschäfte, buntem Treiben usw. Was ich aber sah, war ernüchternd. Es gab schon Geschäfte, aber diese waren wenig einladend und erinnerten mich an die Läden in Straßen Ägyptens oder der Türkei. Die Gehwege waren in viel besseren Tagen mal erstellt worden und waren jetzt schlicht weg nur schwer passierbar. Vielfach waren Löcher, wacklige Platten oder fehlte der Belag. Es war auch viel Dreck und Müll auf der Straße bis hin zu ausgebrannten Wracks. Ach ja, die Straßen. Fast an jeder 2-3 Kreuzung stand diese unter Wasser. Man könnte meinen, dass das mit den enormen Regenfällen zu tun hätte. Weit gefehlt. Aus der Nähe betrachtet fand sich immer ein Rinnsal, welches von einer gebrochenen Wasserleitung (meist an den Absperrungen) aus der Straße sprudelte und dann sich über die Kreuzung verteilte. Naheliegend, dass das Wasser ausspült und durch den Verkehr dann teils sehr breite und tiefe Schlaglöcher zwangsläufig entstehen.
Weiter ging ich dann zum Fluss Paraguay, den lt. Karte ein Park säumen sollte. Direkt an dem Parkrand waren Bretterbuden und behelfsmäßige Lager aufgebaut. In dem Park –dort traute ich mich dann doch nicht hinein – sah man weitere Hüten und Arbeitslärm, nebst den üblichen Müll. Wenige Meter weiter war man dann am Palast der Republik, der auch schon bessere Tage gesehen hatte, dahinter ging es weiter mit einem Meer an weiteren Bretterbuden, die aber durch das Hochwasser überschwemmt waren, was mir nun die Besiedelung des Parks erklärlich machte.
Ich wollte mir dann etwas zum Trinken kaufen, jedoch nahmen die Geschäfte kein Bargeld und mit Masterkarte eine Flasche Wasser kaufen fand ich auch etwas seltsam. Später wurde mir klar, dass wer kein Bargeld hat, den kann man das auch nicht klauen.
Ich irrte dann noch etwas länger durch die Stadt – länger deshalb, weil ich trotz Kompass mit der Nordsonne und der dadurch verdrehten Himmelsrichtungen so meine Probleme hatte und schlicht immer wieder in falsche Richtungen ging. Unterwegs kaufte ich dann noch einige Äpfel für 5€/kg und anderes Obst in selber überteuerter Höhe. Völlig erschöpft war ich dann am ersten Tag nun im Hotel zurück.
Den nächsten Tag erkundete ich mit dem Auto. Ich fuhr also zum „museo del Barro“. Leider war dies aber geschlossen. In der Straße war das übliche Rinnsal ein rauschendes Bächlein und Arbeiter gerade dabei, neue Leitungen zu verlegen. Als Bauingenieur weckte das mein Interesse. Man hob also einen ca. 40cm tiefen und schaufelbreiten Graben aus. Darin wurde dann ein blaues Rohr verlegt und an den Kreuzungsstellen wurde gemufft bzw. es wurde nahtlos von Absperrung bis Absperrung verlegt. Der Graben füllte sich natürlich schnell mit Wasser infolge des Leitungsbruchs und in das alles wurde der Schaufelaushub dann einfach hineingeworfen und etwas eingestampft. Die Straßen sind selten asphaltiert, sondern mit einer Art Schrobbenpflaster (grobe Steine als Pflaster verlegt). Jegliche Art von Verdichtern (Rüttelplatte, Hubstampfer, Handstampfer) waren hierbei entbehrlich und nicht vorhanden.
Das Problem der Straßen war mir damit klar. Der Verkehr verdichtet den Grabenaushub. In den Rinnen steht länger das Wasser und spült vielleicht noch etwas aus. Die Leitung wird infolge der Senkung gedehnt und an den Muffen ist irgendwann die Zugbelastung zu hoch, so dass diese undicht wird und das Spiel des Wassers beginnt von vorn.
Direkt daneben fand ich dann Arbeiter einen Gehweg bauen. Ein sehr schönes Haus und der Gehweg war der bislang beste, den ich in der Stadt fand. Beim genaueren Hinsehen aber war klar, dass auch diese Arbeitsleitung nicht von Dauer sein wird. Man verlegte das Pflaster einfach auf der Erde. Bestenfalls 5-10cm Unterbau aus losem Schotter und vermörtelte Platten oder lose verlegtes Pflaster darüber. Das war alles. Nun gut, frostsicheren Unterbau braucht Paraguay sicherlich nicht, aber ein belastbarer Unterbau ist so nicht möglich und wird bald auch die bekannten Schäden aufweisen.
Bei der Besichtigung der Stadt fiel mit ein großer Kontrast auf zwischen dem, was der öffentliche Raum ist und dem, was auf den privaten Grundstücken steht. Die Straßen sind verkommen, Gehwege sehr schlecht, tief durchhängende Strom- und Telefonleitungen über der Straße und gordischen Knoten gleichenden Verbindungspunkten. Privat aber überaus schmucke Häuser, manchmal geradezu palastartige Anlagen. Moderne Hochhäuser die bei uns auch beachtlich wären. Glas-Stahl-Architektur, klassizistische Fassaden und schöne Gartenanlagen. Man sah auch viele alte Häuser, die aber meist schon sehr verfallen waren, Gras und Bäume aus den Dächern wachsen hatten, aber anzeigten, dass es hier mal eine wirklich schöne Stadt gegeben hatte. Auch sind Parks mit Badeanlagen – jetzt natürlich außer Betrieb und verwahrlost – zu sehen gewesen und angelegte Plätze, die von besseren Tagen erzählen.
Weiter ging es daher dann zum Zoo bzw. dem, was dem entsprechen sollte. Man zahlte zuerst Eintritt, um überhaupt auf das Gelände zu kommen, um dann beim eigentlichen Zoo nochmal Eintritt zu bezahlen. Kostenfrei war dann der Eintritt in ein kleines Museum, welches von 4-5 Mitarbeitern im Empfang betreut wurde. Ich war der einzige Gast. In den Vitrinen waren verstaubte Tierpräparationen, die teils schon verfallen waren mit Schildern, die auch mit Spanischkenntnissen kaum zu verstehen wären. Die Plakate und eigentlich alles in diesem Museum waren schlicht nicht museumstauglich mehr. Es war so, als würde man einen alten Dachboden betreten, in dem ein Museum die Ausstellungen des letzten Jahrhunderts eingelagert hatte. Den Zoo selbst sparte ich mir dann lieber und wanderte etwas durch den Park. Hier gab es tolle Bäume und Pflanzen zum Ansehen.
Am späteren Nachmittag ging ich dann in einige Einkaufcenter. Diese waren sehr nobel gestaltet, die Auslagen waren unseren vergleichbar gestaltet, wobei natürlich die unterschiedlichen Geschmäcker hier ein anderes Bild und Angebot bewirken. In den Einkaufsmärkten kann man der Sache nach alles kaufen, was man kennt und braucht. Jedoch zu meinen, das sei relational zu dem niedrigen Einkommen auch so billig, ist ein Irrtum. Sobald etwas nicht Grundversorgung war, reichten die Preise schnell in unsere deutsche Preiskategorie oder waren darüber. Eine Flasche Wein unter 10€ war nicht zu haben. Auch Süßigkeiten waren teuer (das billigere nationale Produkt sah mir nicht vielversprechend aus). Besonders überrascht war ich von dem Angebot an Obst und Gemüse. Selbst die Reste des Wochenmarkts im Billigangebot sahen besser aus als das, was hier feilgeboten wurde. Die Bananen schwarz und verdrückt, die Auswahl gering und der Preis, teurer als bei uns in Deutschland. Wie kann das sein? Ein Land, das klimatisch unserem kalten Deutschland um Längen besser Obst, Gemüse und Früchte liefern sollte und dann das? Einzig bei Fleischprodukten waren Angebot und der Preis sehr gut. Davon konnte ich aber nicht profitieren bei meiner Hotelunterkunft.
Das Hotel ist im Übrigen sehr schön gewesen. Es hatte dieses koloniale Flair. Schöne Höfe, noch aufwendig gestaltete Räume (der Speisesaal muss mal eine Art Musikhalle gewesen sein). Nur die Toiletten waren nicht auf Europäer mit Neigung zu üppigen Toilettenpapiergebrauch eingerichtet und so gab es hier einiges an Problemen.
Ich war über Weihnachten 3 Wochen in PY, um das Land und Leute mir anzusehen. Natürlich war mein Hintergrund der Gedanke der Auswanderung, wobei es mich auch allgemein interessierte, wie Südamerika ist, da ich dort bislang noch nicht war. Um unabhängig zu sein –zumal ich wegen der zu erwartenden Besonderheiten dieser Reise alleine war und Frau und Familie lieber nicht dabei hatte – nahm ich mir am Flughafen gleich einen Mietwagen (Kia Soul), der mich zuverlässig auf dieser Reise begleitete.
Ich startete also nach ca. 18h Flug in Asuncion und plante bei einer Pension deutscher Auswanderer einige Tage zu verbringen, Info´s zu sammeln und dann weiter zu reisen. Leider scheiterte ich hier gleich, da Asuncion nicht eine Stadt ist, sondern aus mehreren Städten besteht und es nicht nützt, nur die Straße in das Navi einzugeben. Ich landete also völlig falsch, jedoch bemerkte ich die Freundlichkeit der Leute, die mir gerne weiter halfen, dort auf ihrem Handy anriefen und so mich aus der ersten Misere befreiten. Meine Spanischkenntnisse erwiesen sich aber schnell als völlig unzureichend.
In dieser im Internet so toll ansehnlichen Pension war aber die nächste Enttäuschung da. Keiner der dort Anwesenden sprach ein Wort Deutsch oder Englisch, die Örtlichkeit war alles andere als so, wie erwartet. Mein Grausen war schon gesteigert, als ich sah, in welchem Zustand die Straßen waren -viele deutsche Feldwege können bessere Eignungen als Straßen aufweisen! Kurz entschlossen buchte ich mich dann in das Hotel Paraguay ein, einem alten, schönen Hotel am Rande der mutmaßlichen Innenstadt.
Mit einer Straßenkarte vom Hotel, meiner Kamera und viel Enthusiasmus ging ich nun gleich in die Stadt bei fast 38°C. Mit dem Kompass meiner Armbanduhr dachte ich, einfach wieder zurück zu kommen. Es war wenige Tage vor Weihnachten und ich erwartete eine lebendige Stadt offener Geschäfte, buntem Treiben usw. Was ich aber sah, war ernüchternd. Es gab schon Geschäfte, aber diese waren wenig einladend und erinnerten mich an die Läden in Straßen Ägyptens oder der Türkei. Die Gehwege waren in viel besseren Tagen mal erstellt worden und waren jetzt schlicht weg nur schwer passierbar. Vielfach waren Löcher, wacklige Platten oder fehlte der Belag. Es war auch viel Dreck und Müll auf der Straße bis hin zu ausgebrannten Wracks. Ach ja, die Straßen. Fast an jeder 2-3 Kreuzung stand diese unter Wasser. Man könnte meinen, dass das mit den enormen Regenfällen zu tun hätte. Weit gefehlt. Aus der Nähe betrachtet fand sich immer ein Rinnsal, welches von einer gebrochenen Wasserleitung (meist an den Absperrungen) aus der Straße sprudelte und dann sich über die Kreuzung verteilte. Naheliegend, dass das Wasser ausspült und durch den Verkehr dann teils sehr breite und tiefe Schlaglöcher zwangsläufig entstehen.
Weiter ging ich dann zum Fluss Paraguay, den lt. Karte ein Park säumen sollte. Direkt an dem Parkrand waren Bretterbuden und behelfsmäßige Lager aufgebaut. In dem Park –dort traute ich mich dann doch nicht hinein – sah man weitere Hüten und Arbeitslärm, nebst den üblichen Müll. Wenige Meter weiter war man dann am Palast der Republik, der auch schon bessere Tage gesehen hatte, dahinter ging es weiter mit einem Meer an weiteren Bretterbuden, die aber durch das Hochwasser überschwemmt waren, was mir nun die Besiedelung des Parks erklärlich machte.
Ich wollte mir dann etwas zum Trinken kaufen, jedoch nahmen die Geschäfte kein Bargeld und mit Masterkarte eine Flasche Wasser kaufen fand ich auch etwas seltsam. Später wurde mir klar, dass wer kein Bargeld hat, den kann man das auch nicht klauen.
Ich irrte dann noch etwas länger durch die Stadt – länger deshalb, weil ich trotz Kompass mit der Nordsonne und der dadurch verdrehten Himmelsrichtungen so meine Probleme hatte und schlicht immer wieder in falsche Richtungen ging. Unterwegs kaufte ich dann noch einige Äpfel für 5€/kg und anderes Obst in selber überteuerter Höhe. Völlig erschöpft war ich dann am ersten Tag nun im Hotel zurück.
Den nächsten Tag erkundete ich mit dem Auto. Ich fuhr also zum „museo del Barro“. Leider war dies aber geschlossen. In der Straße war das übliche Rinnsal ein rauschendes Bächlein und Arbeiter gerade dabei, neue Leitungen zu verlegen. Als Bauingenieur weckte das mein Interesse. Man hob also einen ca. 40cm tiefen und schaufelbreiten Graben aus. Darin wurde dann ein blaues Rohr verlegt und an den Kreuzungsstellen wurde gemufft bzw. es wurde nahtlos von Absperrung bis Absperrung verlegt. Der Graben füllte sich natürlich schnell mit Wasser infolge des Leitungsbruchs und in das alles wurde der Schaufelaushub dann einfach hineingeworfen und etwas eingestampft. Die Straßen sind selten asphaltiert, sondern mit einer Art Schrobbenpflaster (grobe Steine als Pflaster verlegt). Jegliche Art von Verdichtern (Rüttelplatte, Hubstampfer, Handstampfer) waren hierbei entbehrlich und nicht vorhanden.
Das Problem der Straßen war mir damit klar. Der Verkehr verdichtet den Grabenaushub. In den Rinnen steht länger das Wasser und spült vielleicht noch etwas aus. Die Leitung wird infolge der Senkung gedehnt und an den Muffen ist irgendwann die Zugbelastung zu hoch, so dass diese undicht wird und das Spiel des Wassers beginnt von vorn.
Direkt daneben fand ich dann Arbeiter einen Gehweg bauen. Ein sehr schönes Haus und der Gehweg war der bislang beste, den ich in der Stadt fand. Beim genaueren Hinsehen aber war klar, dass auch diese Arbeitsleitung nicht von Dauer sein wird. Man verlegte das Pflaster einfach auf der Erde. Bestenfalls 5-10cm Unterbau aus losem Schotter und vermörtelte Platten oder lose verlegtes Pflaster darüber. Das war alles. Nun gut, frostsicheren Unterbau braucht Paraguay sicherlich nicht, aber ein belastbarer Unterbau ist so nicht möglich und wird bald auch die bekannten Schäden aufweisen.
Bei der Besichtigung der Stadt fiel mit ein großer Kontrast auf zwischen dem, was der öffentliche Raum ist und dem, was auf den privaten Grundstücken steht. Die Straßen sind verkommen, Gehwege sehr schlecht, tief durchhängende Strom- und Telefonleitungen über der Straße und gordischen Knoten gleichenden Verbindungspunkten. Privat aber überaus schmucke Häuser, manchmal geradezu palastartige Anlagen. Moderne Hochhäuser die bei uns auch beachtlich wären. Glas-Stahl-Architektur, klassizistische Fassaden und schöne Gartenanlagen. Man sah auch viele alte Häuser, die aber meist schon sehr verfallen waren, Gras und Bäume aus den Dächern wachsen hatten, aber anzeigten, dass es hier mal eine wirklich schöne Stadt gegeben hatte. Auch sind Parks mit Badeanlagen – jetzt natürlich außer Betrieb und verwahrlost – zu sehen gewesen und angelegte Plätze, die von besseren Tagen erzählen.
Weiter ging es daher dann zum Zoo bzw. dem, was dem entsprechen sollte. Man zahlte zuerst Eintritt, um überhaupt auf das Gelände zu kommen, um dann beim eigentlichen Zoo nochmal Eintritt zu bezahlen. Kostenfrei war dann der Eintritt in ein kleines Museum, welches von 4-5 Mitarbeitern im Empfang betreut wurde. Ich war der einzige Gast. In den Vitrinen waren verstaubte Tierpräparationen, die teils schon verfallen waren mit Schildern, die auch mit Spanischkenntnissen kaum zu verstehen wären. Die Plakate und eigentlich alles in diesem Museum waren schlicht nicht museumstauglich mehr. Es war so, als würde man einen alten Dachboden betreten, in dem ein Museum die Ausstellungen des letzten Jahrhunderts eingelagert hatte. Den Zoo selbst sparte ich mir dann lieber und wanderte etwas durch den Park. Hier gab es tolle Bäume und Pflanzen zum Ansehen.
Am späteren Nachmittag ging ich dann in einige Einkaufcenter. Diese waren sehr nobel gestaltet, die Auslagen waren unseren vergleichbar gestaltet, wobei natürlich die unterschiedlichen Geschmäcker hier ein anderes Bild und Angebot bewirken. In den Einkaufsmärkten kann man der Sache nach alles kaufen, was man kennt und braucht. Jedoch zu meinen, das sei relational zu dem niedrigen Einkommen auch so billig, ist ein Irrtum. Sobald etwas nicht Grundversorgung war, reichten die Preise schnell in unsere deutsche Preiskategorie oder waren darüber. Eine Flasche Wein unter 10€ war nicht zu haben. Auch Süßigkeiten waren teuer (das billigere nationale Produkt sah mir nicht vielversprechend aus). Besonders überrascht war ich von dem Angebot an Obst und Gemüse. Selbst die Reste des Wochenmarkts im Billigangebot sahen besser aus als das, was hier feilgeboten wurde. Die Bananen schwarz und verdrückt, die Auswahl gering und der Preis, teurer als bei uns in Deutschland. Wie kann das sein? Ein Land, das klimatisch unserem kalten Deutschland um Längen besser Obst, Gemüse und Früchte liefern sollte und dann das? Einzig bei Fleischprodukten waren Angebot und der Preis sehr gut. Davon konnte ich aber nicht profitieren bei meiner Hotelunterkunft.
Das Hotel ist im Übrigen sehr schön gewesen. Es hatte dieses koloniale Flair. Schöne Höfe, noch aufwendig gestaltete Räume (der Speisesaal muss mal eine Art Musikhalle gewesen sein). Nur die Toiletten waren nicht auf Europäer mit Neigung zu üppigen Toilettenpapiergebrauch eingerichtet und so gab es hier einiges an Problemen.